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Beratung, Unterstützung und Selbsthilfe
Neben den medizinischen und psychotherapeutischen Behandlungsangeboten stehen in Deutschland – leider lokal sehr unterschiedlich stark ausgeprägt – weitere spezialisierte Behandlungsangebote zur Verfügung. Grob lassen sich diese in drei Bereiche einteilen: Beratungsangebote, weitere Unterstützungsangebote (z.B. therapeutische Wohngruppen, einzelbetreutes Wohnen, Ernährungsberatung, Paar- und Familienberatung) und Selbsthilfe-Angebote. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen einige dieser Angebote vor. Wo es männerspezifische Angebote gibt, sind diese gesondert gekennzeichnet. Darüber hinaus führen wir allgemeine Anlaufstellen oder beispielhaft einzelne Einrichtungen auf.
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Beratungsangebote
Häufig ist eine Beratungsstelle neben dem Kontakt zu Hausärzt:innen eine gute Einstiegsgelegenheit. Dort können sich Betroffene und Angehörige unverbindlich beraten lassen. Dies kann eine günstige Gelegenheit sein, um Wissen über Essstörungen und deren Behandlung zu erhalten, Erfahrungen auszutauschen oder auch eine erste Abklärung zu bekommen, ob es sich beim eigenen Anliegen um eine Essstörung handeln könnte. Die Diagnose und Behandlungsplanung sollte dann jedoch immer über Ärzt:innen oder Psychotherapeut:innen erfolgen. Viele Beratungsstellen bieten auch die Möglichkeit an, begleitend zu einer Psychotherapie an Gruppenangeboten teilzunehmen. Einige Stellen bieten die Beratung kostenfrei an, bei anderen fallen Kosten an. Im folgenden Kasten finden Sie eine Übersicht über allgemeine Suchdienste zu Beratungsangeboten sowie beispielhaft einige uns bekannte jungen- bzw. männerspezifische Angebote.
Wo finde ich Beratungsstellen und telefonische bzw. online Beratungsangebote?
Fehlt Ihnen eine Einrichtung in dieser Liste? Geben Sie uns gerne Bescheid.
- a) Allgemein:
- Beratungsstellen-Suche der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Link)
- Beratungs-Telefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Link): offenes Beratungstelefon für Betroffene, Angehörige und andere Personen rund um das Thema Essstörungen
- ANAD e.V. (Link): Telefonberatung, Online-/Videoberatung und persönliche Beratung für Menschen mit Essstörung
- b) Jungen- und männer-spezifische Angebote
- Beratungszentrum Ess-Störungen, Leipzig (Link)
- Dick und Dünn e.V., Nürnberg (Link): Beratung zu Essstörungen und angeleitete Gruppe für Männer mit Essstörung
- Dick und Dünn e.V., Berlin (Link): kostenfreie offene Online-Beratungsrunden, kostenfplichtige Einzelberatung in Präsenz sowie telefonisch und per Chat für betroffene Männer
- Caritas-Fachambulanz für Essstörungen, München (Link): allgemeine Beratung bei Essstörungen und Spezialberatung „Muskelsucht“
- Caritas Deutschland – Online-Beratung für Jungen und Männer (Link): offenes Beratungsangebot für Jungen und Männer ohne spezifischen Erkrankungs- oder Störungsbezug
- Zürcher Fachstelle zur Prävention des Suchtmittelmissbrauchs (ZFPS): Spezialberatung für Betroffene und Angehörige bei „Muskelsucht“ bzw. „Anabolikakonsum“ per E-Mail und persönlich (Link)
- Fachstelle PEP am Universitätsspital Bern (Link): Beratung für Betroffene mit Essstörung oder Muskelsucht und deren Angehörige, Online-Austauschabende
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Weitere Unterstützungsangebote
Die Behandlung von Essstörungen erfolgt idealerweise „multimodal“. Das bedeutet, dass verschiedene Fachkräfte mit Betroffenen (und bei Bedarf deren Angehörigen) zusammenarbeiten. So sollte im Kern eine psychotherapeutische Behandlung erfolgen, welche um eine fortlaufende medizinische Behandlung ergänzt wird. Darüber hinaus können im Einzelfall weitere Bausteine wie besondere therapeutische Wohnformen (z.B. therapeutische Wohngruppen oder einzelbetreutes Wohnen), eine Ernährungsberatung oder Paar- bzw. Familienberatung sinnvoll in ein Gesamtbehandlungskonzept integriert werden. Sprechen Sie Ihre:n Behandler:in darauf an und entwickeln Sie gemeinsam einen guten Plan, wie der Weg aus der Essstörung aussehen könnte.
Welche weiteren Unterstützungsangebote könnten hilfreich sein?
Fehlt Ihnen eine Einrichtung in dieser Liste? Geben Sie uns gerne Bescheid.
- a) Wohngruppen
- Sonnen-WGs des Therapienetz Essstörungen, Wohngruppe für männliche Jugendliche von 14-20 Jahren, München (Link)
- Wohngemeinschaft BITTER & SÜSS für Mädchen und Jungen bzw. junge Frauen und Männer ab 15 Jahren, dick und dünn e.V., Berlin (Link)
- Wohnverbund von ANAD e.V. für Männer ab 18 Jahren (Link)
- Bundesfachverband Essstörungen (Link): allgemeine Suche nach betreuten bzw. therapeutischen Wohngruppen
- b) Einzelbetreutes Wohnen
- z.B. Einzelbetreutes Wohnen des Therapienetz Essstörung, München (Link)
- c) Ernährungsberatung
- d) Paar-/ Familienberatung
- z.B. ANAD e.V. (Link): Systemische Paar-/ Familienberatung für Menschen mit Essstörung
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Selbsthilfe-Angebote
Viele Betroffene mit Essstörung und deren Angehörige fühlen sich allein, mit der Situation überfordert oder so, als seien sie die Einzigen, die ein derartiges Problem hätten. Hier können Selbsthilfe-Angebote wie Selbsthilfegruppen eine wichtige Stütze sein. Dort können sich Betroffene und deren Angehörige in geschütztem Rahmen mit anderen austauschen, Gemeinschaft erfahren, wahrnehmen, dass das Problem auch andere betrifft, von deren Erfahrungen lernen und sich gemeinsam den Rücken stärken. Der Austausch erfolgt üblicherweise auf Augenhöhe unter Menschen mit ähnlich gelebter Erfahrung. Im Vordergrund stehen der unmittelbare Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Betroffenen. Weitere Informationen zum Konzept Selbsthilfe und zu entsprechenden Angeboten finden Sie auch hier.
Wo kann ich Kontakt zu Selbsthilfeangeboten aufnehmen?
Fehlt Ihnen eine Einrichtung in dieser Liste? Geben Sie uns gerne Bescheid.
- Selbsthilfegruppen-Suche der Nationalen Kontakt- und Informationsseite zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) (Link)
- Schon mal an Selbsthilfegruppen gedacht – das Portal für Junge Selbsthilfe (18 bis 35 Jahre) (Link)